Sie kleidet Heizkörper in weiche Filzroben, versteckt Unordnung unter opulenten Tarnnetzen und simuliert den Tageslichtrhythmus für Menschen, die in fensterlosen Räumen arbeiten – die junge Designergeneration. Herausragende Talente wie diese fördert der Rat für Formgebung mit dem Nachwuchswettbewerb „ein&zwanzig“. Unter 736 Arbeiten aus 60 Ländern wählt eine Expertenjury um Designer wie Konstantin Grcic, Stefano Giovannoni, Philipp Mainzer und Stephen Burks die 21 Besten. Prämiert und ausgestellt werden die Siegerentwürfe während der Mailänder Möbelmesse.
Mit Varjo entwirft der Mailänder Umberto Garcìa eine Pendelleuchte, die mit dem Verschieben ihrer Ringe zwischen gespannten Gummibändern ganz raffiniert ihre Form verändert
Foto: Umberto Garcìa
Liga nennen Matthieu Muller und Pierre Alexandre Cesbronist aus Eindhoven ihre Reihe Aufbewahrungsmöbel nicht von ungefähr: Die Ligatur verbindet den Deckel mit dem Unterbau und agiert als zentrales Gelenk
Foto: Liga Studio
Ein grandioser Entwurf für Chaoten: Lukas Marstaller und Oliver Boualam alias Butternutten AG aus Karlsruhe weben ihr Camouflage Net aus gesmokten und gerafften Schläuchen. Bei unangekündigtem Besuch lässt sich mit dem voluminösen Tarnnetz ruckzuck jedwede Unordnung verstecken
Foto: Butternutten AG
Spritzt nicht, läuft super ab – Marie Scheurers cone kann jedem handelsüblichen Waschtisch locker das Wasser reichen. Die Berlinerin verschmilzt Armatur und Becken zu einer praktischen und extravaganten Form
Foto: Marie Scheurer
Woven Warmth bringt Behaglichkeit ins Bad, auch dank seiner Optik. Die spanische Designerin Alica Pola Knabe stattet ihren Heizkörper mit wohlgeformten Rundungen und eingewobenem Filz aus. Dieser speichert die Wärme übrigens nach Abschalten noch eine Weile
Foto: Alica Pola Knabe
Nein, keine Vase. Kello ist eine Uhr. Ihr facettierter Körper ersetzt das Ziffernblatt und rotiert in zwölf Stunden um die eigene Achse. Martin Tony Häußler interpretiert die historischen Cercle-Tournant-Uhren neu…
Foto: Martin Tony Häußler
…Tradition und Technik verbindet der Designer aus Kassel auch mit Kor, einer gläsernen Leuchte. Der mundgeblasene Schirm ruht auf einem via LEDs illuminierten Kern aus Acrylglas
Foto: Martin Tony Häußler
Dutch Wife, ein Bambusschlafpolster der niederländischen Kolonie Indonesien, Symbol für Kolonialgeschichte, Geschlechterpolitik und Ungleichheit. Aram Lee aus Eindhoven nimmt ihm mit dem gleichnamigen Textilprojekt die Identität
Foto: Aram Lee
Einer, der aus Mooreiche im Stile traditioneller Rundpfostenstühle Möbel macht, kann eigentlich nur aus der norddeutschen Tiefebene stammen. Jan Christian Schulz aus Barenburg nennt seine Kollektion moorwerk
Foto: Jan Christian Schulz
Mit Gradient möchte Sofia Souidi Menschen, die mit wenig Tageslicht arbeiten müssen, mit dem natürlichen Tagesrhythmus synchronisieren. Die Lichtprojektion der Berlinerin basiert auf Wetterdaten und simuliert den Sonneneinfall durch ein Fenster
Foto: Sofia Souidi
Das Regal als leeren Raum vor Augen, den wir mit sentimentalen Werten füllen, die mit der Zeit verblassen, schafft Laura Mrkša aus Zagreb Comprehensive Blank. Elastischer Stoff in der Holzkonstruktion verbirgt die Dinge
Foto: Laura Mrkša
Daria Biryukova gibt dem Sekundär-Rohstoff FORZ, der beim Verbrennen von Hausmüll gewonnen wird, eine neue Aufgabe. Die Niederländerin entwickelt um ihn eine Rezeptur für eine neuartige Keramik-Glasur – FORZGlaze
Foto: Biryukovadesign
Emilien Jaury aus Lausanne entwirft mit Witt eine Reihe Cocktail-Tools aus Borosilicat-Glas. Die Transparenz des Materials offenbart die verschiedenen Funktionen erst bei der Zubereitung der Drinks
Foto: Emilien Jaury
Verwandlungsfähig: Turn kann Sofa, aber auch Tisch sein. Der Entwurf des Münsteraners Jonas Wansing lässt sich im Nu umbauen
Foto: Jonas Wansing
Robin Kuhnle und June-Noa Fabregas revolutionieren das Modedesign: Mit ihrer dreidimensionalen Fertigungstechnik Spinning Jenny wickeln die Stuttgarter Garn um ein Skelett aus Stahlrohren
Foto: Robin Kuhnle + June-Noa Fabregas
Mit URT wollen Sanne Kyed und Anne Nørbjerg aus Aarhus mehr Grün in die Stadt bringen: Aus drei einfachen Formen gestalten sie Kasten und Gießkanne. Letztere fängt Regenwasser auf
Foto: nordvink
Eine Leuchte aus einem einzigen Bogen Papier gefaltet, das ist Paul van Laars Konzept für LightFold. Der Göttinger nutzt die Vielseitigkeit des Materials, schenkt sowohl Transluzenz und Faserung, als auch Statik und Stabilität alle Aufmerksamkeit
Foto: Paul van Laar
Paperthin – hauchdünn und doch stabil wie das Vorbild Konservenbüchse. Die Niederländer Lennart & Lauren Leerdam geben dem Alltagsgegenstand eine neue Form, die als Hocker und Tisch dienen kann
Foto: Leerdam
Ihren Hochstuhl will Maike Gebker als Pop-up-Konzept für den öffentlichen Raum verstanden wissen. Auf dem Highchair der Coburgerin lässt sich das Umfeld aus ganz neuer Perspektive erkunden
Foto: Maike Gebker
Der Berliner Fabian Prissok formt seine Bank One Fold aus einer Scheibe Acrylglas in einer einzigen Bewegung: Die entstehenden Faltungen bedingen sich gegenseitig und geben so dem Möbel seine Stabilität
Foto: Fabian Prissok
Tactile Monoliths nennt Textildesignerin Stine Mikkelsen ihre Konzeptmöbel, inspiriert vom Hafen ihrer Heimatstadt Kopenhagen
Foto: Stine Mikkelsen