Mailand ist just wieder für eine Woche das Mekka der kreativen Szene. Die weltwichtigste Möbelmesse – der Salone del Mobile – gilt immer als Seismograph für Trends und Entwicklungen, nicht nur in Sachen Möbel. Denn das eigentliche Design-Festival steigt außerhalb des Messegeländes, der Fuori Salone. Hier inszeniert Architekt Filippo Taidelli Cells, eine Vision vom Krankenhaus der Zukunft und wie morgen Technologie, Gesundheitswesen und Architektur zueinander stehen. Welcher Ort könnte für diese Installation passender sein als Mailands ältestes Krankenhaus, die Ca‘ Granda. Übrigens der wohl spektakulärste und zweifelsfrei meist besuchte Schauplatz während der Designwoche.
Erfahren im Bau von Sozial- und Gesundheitseinrichtungen, widmet sich der Mailänder Architekt einer möglichen Zukunft dieser. Mit seiner Installation will er diese für Besucher wahrnehmbar machen…
Foto: Andrea Martiradonna
…Schauplatz ist der Innenhof des Cortile dei Bagni, ein Ort fast schön klösterlicher Stille, einst Ruhepol für Patienten, heute für Studenten. Denn der Renaissance-Bau beherbergt die Mailänder Uni…
Foto: Andrea Martiradonna
…Filippo Taidelli wählt den Titel Cells nicht von ungefähr, ist die Zelle in der Biologie die kleinste lebende Einheit aller Organismen, während der lateinische Begriff Cella in der Architektur kleines Zimmer bedeutet…
Foto: Andrea Martiradonna
…zwei gleichgroße Glasstrukturen, Zellen, stellen durch die Platzierung an gegenüberliegenden Ecken des Hofes einen visuellen Dialog her…
Foto: Andrea Martiradonna
…sie repräsentieren die beiden sich ergänzenden und scheinbar gegensätzlichen Formen der Klinik von morgen: Zum einen legt Taidelli den Fokus auf die Transformation des
Krankenhauses in eine häusliche Wohlfühlumgebung, zum anderen auf eine virtuelle Gesundheitsversorgung…
Foto: Andrea Martiradonna
…die erste Zelle, transparent und extrovertiert, bezieht die Umwelt als therapeutisches Element mit ein. Die zweite Zelle, introvertiert und reflektierend, wirkt wie aus einem Science-Fiction. Ein künstliches Fenster kann die Wirkung des Sonnenlichts selbst nachts reproduzieren…
Foto: Andrea Martiradonna
…zwei monolithische Steinwände im Inneren der Zellen schirmen den Raum ab wie Vorhänge in einem Theater, dienen dem Licht zugleich zur Reflektion…
Foto: Andrea Martiradonna
…während die transparente Zelle warm, gar behaglich wirkt, mutet die andere eher kühl und fast ein wenig irreal an…
Foto: Andrea Martiradonna
…die Lichteffekte von Rossi Bianchi Lichtdesign unterstützen den Eindruck. Die Kontraste und das etwas unwirklich erscheinende Zusammenspiel kommt besonders gut in den Abendstunden zur Geltung…
Foto: Andrea Martiradonna
…die visuelle Erfahrung verstärkt eine Klang- und Geruchsinstallation. Sounddesigner Nicola Ratti lässt in der virtuellen Zelle einen Avatar und einen Menschen kommunizieren. Der Duft von Weihrauch impliziert einen Ort der Meditation, einen futuristischen natürlich…
Foto: Andrea Martiradonna
…in der anderen Zelle erinnert der typische Geruch des Mittelmeers und Alltagsgeräusche an das Leben im Freien…
Foto: Andrea Martiradonna
…mit seiner Installation definiert Filippo Taidelli das Krankenhaus neu, zeigt den Wandel zu Gesundheitsräumen auf, die trotz High-Tech dem Patienten eine bessere Lebensqualität bieten sollen…
Foto: Andrea Martiradonna
…die Technologien dafür stecken bereits in Cells: Die Glashüllen von Universal Selecta, Produzent mobiler und selbsttragender Innenwände, garantieren eine angenehme Akustik wie für eine Klinikumgebung gemacht. Die keramischen Wände und der Boden von Casalgrande Padana weisen hohe antibakterielle Eigenschaften auf…
Foto: Andrea Martiradonna
…das künstliche Oberlicht von Coelux® reproduziert die Wirkung von natürlichem Licht, Sonne und Himmel. Im OP-Saal hilft es, die Angst zu reduzieren, die unweigerlich in einem geschlossenen
Raum entsteht
Foto: Andrea Martiradonna