Sie definiert ihr Design über die rationale Form, die Qualität und die Materialverarbeitung – die Avantgarde der deutschen Gestalter, Hüter des Bauhauserbes. Ihre Produkte haben Charme, mitunter sogar Witz. Doch an den Grundfesten guter deutscher Gestaltung rütteln sie keineswegs. Die Lehren der ganzheitlichen Sichtweise, des Ressourcen schonenden Umgangs mit dem Material, der Nachhaltigkeit, nie waren sie aktueller. Tugenden, die nach wie vor das Deutsche Design ausmachen und für die es im In- wie im Ausland geschätzt wird.
Rupert Kopp überdenkt bei seinen Entwürfen wie der Leuchte Roxxane für Nimbus stets gewohnte Sichtweisen. Er schafft neue Ansätze der Einfachheit und Nachhaltigkeit, die seine Werke zeitlos machen…
Foto: Nimbus
…beim Studium des Schmuckdesigns entdeckt der Berliner (*1961) ein Schweißgerät, das ihn dazu bewegt, sein Diplom mit beweglichen interaktiven Lichtobjekten zu machen. Die Universalleuchte Help von L&Z lässt sich überall mithinnehmen, wo gerade Licht gebraucht wird…
Foto: L&Z
Konstantin Grcic (*1965) zählt zu den führenden Designern der Gegenwart. Viele seiner Werke sind preisgekrönt. Der Schüler Jasper Morrisons gibt heute selbst einer ganzen Generation von Gestaltern Impulse. Seine Entwürfe vermitteln immer Leichtigkeit wie Pro für Flötotto…
Foto: Flötotto
…Grcics Handschrift ist unverwechselbar. Das mag an seiner intensiven Auseinandersetzung mit Materialien, Technologien und Produktionsverfahren liegen. Wobei der Münchner immer die Form an der Logik des Gebrauchs orientiert. So besteht Soft Props für Cassina aus einem Kern mit zwei Modulen, die sich miteinander zu Sofas unterschiedlichster Variationen verknüpfen lassen
Foto: Cassina
Formstelle – so nennen Claudia Kleine (*1974) und Jörg Kürschner (*1969) 2001 ihr Büro. Ein Name, der inzwischen ein feststehender Begriff in Deutschlands Designszene ist. Für Thonet interpretiert das Duo mit dem 808 just Opas Ohrensessel neu und entwickelt für ihn ein eigenes Farb- und Materialkonzept…
Foto: Formstelle / Thonet
…die beiden diplomierten Innenarchitekten sind vor allem als Haus- und Hofdesigner des Massivholzlabels Zeitraum bekannt. Hier prägen sie ganze Kollektionen formenreduzierter Möbel, zeitlos schön und nachhaltig produziert wie die neue Stuhl- und Sesselserie Zenso
Foto: Zeitraum
Eric Degenhardt (*1968) ist von Haus aus Architekt und das offenbaren seine Arbeiten unbenommen. Reduziert in der Form, sparsam in der Materialwahl und präzise in den Details – so lassen sich seine Entwürfe vielleicht am treffendsten umreißen. Bestes Beispiel: der Lounger Velas für Wilkhahn…
Foto: Tillmann Franzen
…für Siedle erschafft der Kölner Gebäudekommunikation in ihrer wohl schönsten Form. Das multifunktionale Panel Axiom wirkt leicht, fein und reduziert, eine frei stehende Kommunikationszentrale für Video-Türkommunikation, Telefonie und Smart home-Funktionen
Foto: Siedle
Stefan Diez, der sich permanent mit der Fragestellung von System, Funktion und Material beschäftigt, sucht die Dinge des Alltags neu zu erdenken. Dabei kommt nicht selten Spannendes heraus wie Guise: Die Leuchten fertigt Vibia mit Präzisionsschliff auf gravierten Glasröhren und mit versteckt eingebetteten LEDs…
Foto: StefanDiezOffice / Polina Lapkovskaja / Vibia
…Diez, 1971 geboren, gehört zu den visionären Designern der neuen Generation. Für das dänische Label Hay entwirft er die wandelbare Kastenmöbel-Kollektion New Order. Alle Teile sind frei konfigurier- und kombinierbar
Foto: Hay
Heimlich, still und leise überrollen sie die Designwelt mit Entwürfen wie ihrem Kuschelsofa Moss und der Coffeetable-Reihe Sting für Cor: Jehs + Laub. Einst Kommilitonen an der Schwäbisch-Gmünd’ner Hochschule für Gestaltung, sind Markus Jehs (*1965) und Jürgen Laub (*1964) längst als Duo international anerkannt und erfolgreich…
Foto: Jehs+Laub / Cor
…ihr roter Faden ist, der Form, den Materialien und der Funktion des Objekts treu zu bleiben. So geschehen bei der minimalistischen Wanduhr Time für Stelton
Foto: Stelton
Carsten Gollnick bringt so etwas wie die neue Sinnlichkeit in die geradlinige deutsche Gestaltung. Tisch Nik für Mobimex kommt mit charakteristischer dreigeteilter Platte auf grazilen Beinpaaren daher…
Foto: Carsten Gollnick Design / Sonja Mueller / Zoom by Mobimex
…die Werke des Berliner Industriedesigners (*1966) wecken Emotionen, haben Charme, verlassen aber dennoch niemals ihre klare Form wie die Messerserie Foreman für Carl Mertens
Foto: Carl Mertens
Sebastian Herkner zählt zweifelsfrei zur Avantgarde in der hiesigen Designerlandschaft, die sich etwas traut. Für Moroso legt er ein opulentes Sitzkissen auf acht Zentimeter starkes Aluminiumrohr. Die knuffige Rückenlehne von Pipe umarmt seinen Be-Sitzer…
Foto: Lutz Sternstein / Koelnmesse
…mit seinem Erstlingserfolg, dem Bell Table für Classicon, stellt der Offenbacher Vertrautes gleich einmal auf den Kopf und lässt eine schwere Metallplatte auf zartem Glas förmlich schweben…
Foto: Classicon
…er ist der Shootingstar der deutschen Designszene. 37 Jahre jung und genießt schon großes internationales Renommée. Herkner entwirft mit dem 118 einen Stuhl in feinster Thonet-Manier für das 21. Jahrhundert
Foto: Thonet